Urlaub in Island 26.6.-17.7.2007

Bei unserem Islandurlaub 2007 führen wir zum ersten Mal ein Tagebuch um unsere Eindrücke festzuhalten...

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Dienstag, 26.06.2007 - Tag 1

Kevlavik, sonnig, klar, windig

Bei der Sicherheitskontrolle im Flughafen Frankfurt darf Susanne zum ersten Mal ihre Schuhe im Sitzen ausziehen und muss ausnahmsweise nicht barfuss durch den Metalldetektor laufen.

Beim Anflug auf Island lichtet sich plötzlich die seit Frankfurt geschlossene Wolkendecke und wir haben eine phantastische Sicht auf Südisland, insbesondere auf den Südrand des Vatnajökull, Myrdalsjökull, Hekla und die Reykjanes-Halbinsel (insbesondere die Südküste mit den Vogelfelsen, den Kleifarvatn und das Hochtemperaturgebiet Seltun).

Nach mehrfacher langer Wartezeit am Flughafen (Gepäckausgabe, Geldumtausch, Mietwagenübernahme) sitzen wir endlich in unserem noch schneeweissen Suzuki Jimny und fahren als erstes zum uns noch vom letzten Urlaub bekannten Supermarkt an der Abzweigung nach Hafnir, wo wir uns mit dem nötigsten für die ersten Tage eindecken.

Mittlerweile ist es 17:30h und nun nutzen wir das gute Wetter für eine Fahrt durch die Halbinsel Reykjanes und fahren über Hafnir erst mal zu den heissen Quellen Gunnuhver mit ihrer beeindruckenden Dampfentwicklung,

zum Leuchtturm und den Vogelfelsen an der Südwestspitze der Reykjanes-Halbinsel. Dann geht es über Grindavik weiter zu den Seen Graenavatn und Kleifarvatn und vor allem zu den heissen Quellen Seltun

bevor es, mittlerweile ist es bereits 22h, nach Reykjavik zu unserem ersten Hotel (Hotel Björk) geht. Zunächst stehen wir vor dem falschen Hotel (unser Hotel von vor drei Jahren), kommen dann aber schnell auf die Idee dass unser diesmaliges Hotel gleich um die Ecke liegt.

Auf dem Zimmer angekommen stellen wir dann fest, dass es auf Island zu dieser Jahreszeit wirklich 24 Stunden lang hell ist und machen erste Mitternachtssonnen-Fotos.

Mittwoch, 27.07.2007 - Tag 2

Reykjavik, sonnig, klar, windig

In Reykavik finden wir sehr schnell einen Laden der Handthjonasamb (eine Ladenkette, in der man v.a. handgestrickte Pullover, Jacken und Strümpfe kaufen kann), den wir uns im Internet vorher herausgesucht hatten und nehmen gleich wie geplant einen schokobraunen Islandpullover für Susanne mit.

Da wir ansonsten beim letzten Islandurlaub festgestellt hatten dass uns Reykjavik wesentlich weniger interessiert als das restliche Island machen wir uns danach sogleich auf den Weg aus der Stadt und über Hvalfjördur in Richtung Glymur (Islands höchster Wasserfall, 196m). Da es dort leicht regnet, wir aber in Richtung Snaefellsness, wo wir eine Alternativwanderung für diesen Tag ausgesucht hatten, besseres Wetter sehen halten wir uns nicht lange auf sondern fahren direkt weiter über Svinadalur, den Skorradalsvatn (anscheinend ein beliebtes isl. Feriengebiet)

und Borgarnes zum Hof Snorrastadir.

Dort beginnt eine sehr schöne Wanderung durch das Lavagebiet Eldborgarhraun zum Krater Eldborg.

Wie erhofft ist das Wetter hier deutlich besser als beim Glymur, es ist zwar recht windig und zunächst noch kühl, aber trocken und die Wolken lockern sich zusehends auf. Niedrig wachsende Weiden und Birken säumen den Weg und wir nutzen die Gelegenheit, viele Arten der islandtypischen Vegetation kennenzulernen, unser Ziel, den Krater, fast immer vor Augen.

Der kurze steile Anstieg zum Kraterrand wird belohnt mit einem herrlichen Blick über das weite Lavafeld und nach ca. 1h stehen wir auf dem Rand des Kraters, der deutlich grösser und tiefer ist als erwartet und geniessen einen beeindruckenden Einblick in das Innere des erloschenen Vulkans. Von hier haben wir auch bereits einen schönen Blick auf die Südküste von Snaefellsness.

Über diese Südküste

fahren wir jetzt bei immer besserem Wetter weiter bis nach Arnarstapi, wo wir einen kurzen Spaziergang entlang der Steilküste mit ihren Vogelfelsen machen.

Wir nähern uns dabei immer mehr dem Snaefellsjökull, der unserer Meinung nach von deutlich mehr Eis und Schnee bedeckt ist als vor drei Jahren. Von Arnarstapi geht es dann weiter um den Gletscher herum bis wir den Einstieg zur Piste ins Eysteinsdalur, ein sehr malerisches Tal, das wir bis an den Rand des Gletschers befahren, diesmal mit schönem Wetter und gutem Blick auf den Gletscher, nicht wie im Jahr 2004, als wir an dieser Stelle mitten in den Wolken standen.

Da es inzwischen schon wieder recht spät geworden ist fahren wir ohne auszusteigen weiter über Hellisandur, Rif, Olafsvik nach Grundafjördur und halten unterwegs nur kurz an einem schönen Wasserfall, an dem wir bereits vor drei Jahren zum ersten Mal Bekanntschaft mit den angriffslustigen Krias (Küstenseeschwalbe, Arctic Tern) gemacht haben.

Auch diesmal lohnt sich das Aussteigen wegen der Angriffe nicht, aber wir sehen ausser Krias auch noch einen anderen hübschen Vogel, den wir zunächst für ein Kria-Junges halten, der aber wohl ein ausgewachsener Vogel einer anderen Art ist.

In Grundafjördur angekommen stellen wir fest, dass auch hier die umliegenden Berge noch deutlich verschneiter sind als beim letzten Mal. Im Hotel sind wir wieder erst nach 21h. Das Hotel sieht äusserlich noch aus wie vor drei Jahren, das Restaurant wurde allerdings dieses Jahr umgebaut. Wir bekommen lustigerweise das gleiche Zimmer wie vor drei Jahren und genissen wieder den herrlichen Blick über den Fjord, der ebenfalls Grundarfjördur heisst.

Donnerstag, 28.06.2007 - Tag 3

Grundarfjördur, sonnig, einzelne Wolken, windstill

Am Morgen erfahren wir, dass das Hotel im letzten Herbst von zwei Schwestern neu übernommen wurde. Diese sind sehr nett und bemühen sich sehr darum mit uns gemeinsam schöne Wanderrouten auf Snaefellsness für den Tag herauszusuchen.

Gleich nach der Abfahrt habe wir einen phantastischen Blick über Grundafjördur und die umliegenden Berge.

Dann fahren wir als erstes zu dem Lavafeld Berserkjahraun, das ca. 3600-4000 Jahre alt ist und aus vier nacheinanderfolgenden Eruptionen von vier verschiedenen Kratern innerhalb kurzer Zeit entstammt.

Wir fahren durchs Lavafeld und verpassen zunächst unsere geplante Abzweigung, weil wir einen Seeadler beobachten, der durch die Lavatürme streicht. Daher fahren wir eine Schleife und durchqueren noch einmal das Lavafeld. Das viele Herumfahren lohnt sich allerdings, denn die Wanderung im Berserkjarhaun, die wir ursprünglich geplant hatten, streichen wir aus mehreren Gründen: Die Wanderstrecke führt nicht durch das Lavafeld, sondern bietet nur einen schönen Blick darauf, die Zufahrt zum Wanderweg ist auf der Karte falsch eingezeichnet und die Strecke ist zusätzlich durch ein Tor mit Vorhängeschloss versperrt, was uns ca. 5km zusätzliche Wegstrecke bescheren würde.

Wir fahren stattdessen zunächst eine Schleife auf einer gelb gestrichelten Straße durch die Mondlandschaft östlich der 56, die phantastische Ausblicke über die Krater, das Lavafeld und die nahegelegene Bucht bietet.

Dann beschliessen wir an Stelle der ausgefallenen Wanderung eine Wanderung in die Berge südlich von Grundarfjördur zu unternehmen. Als wir im Hotel nach dem Passweg auf die Südseite von Snaefelsness fragen, heisst es, wir sollen auf dem Hof fragen, von dem aus der Wanderweg los geht. Dort versteht an allerdings unsere Frage nach einem Weg gar nicht. Wir sollen doch einfach dort hinauf gehen. Anscheinend bedeutet „Wanderweg“ nur eine Möglichkeit, zu wandern, aber nicht unbedingt einen wirklichen Weg. Also sind wir ohne Weg los gegangen und mit nur geringen Umwegen, meistens dem Fluss folgend, tatsächlich fast bis zum Pass gekommen. Diese Gegend ist außerordentlich grün, mit vielen Kräutern und Heidelbeersträuchern.

Danach wollen wir noch auf der hochlandstrassenähnlichen Strasse 570, die über relativ steile Anstiege ganz nah am Gletscher Snaefellsjökull vorbeigeht von Olafsvik nach Arnarstapi an der Südküste von Snaefellsness fahren. Die Strasse ist als "offen" gekennzeichnet, die Fahrt endet aber leider an einer Stelle ganz nahe des Gletschers, an der ein Schneefräsenfahrer versucht, die Straße frei zu legen, sie aber nicht findet.

Wir beobachten den "Fräser" eine Weile und geniessen den Blick auf den nahegelegenen sonnenbeschienenen Gletscher.

Wir beschliessen nicht zu versuchen mit unserem Jimny auf eigene Faust das Schneefeld zu überqueren. Dafür kennen wir die Schneegängigkeit dieses Autos und die Strasse doch noch zu schlecht, zumal wir sehen, dass an einigen Stellen noch 50-100cm Schnee liegen. Auf dem Rückweg nach Olavsvik entdecken wir aber immerhin noch eine interessante Querverbindung, die Verbindungs-"Strasse" von der 570 ins Eysteinsdalur. Diese befährt sich nicht sehr bequem, dank der hochbeinigkeit des Jimny und seinem Allradantrieb bereitet sie aber auch keine grösseren Probleme und auf diesem Weg umrunden wir den Snaefellsjökull knapp unterhalb der Schneegrenze zu ca. 25%.

Vom Eysteinsdalur geht es auf der uns bereits bekannten Strasse zurück über die Strasse 54 nach Helissandur. Die Vogelfelsen zwischen Helisandur und Rif versuchen wir schon gar nicht zu besuchen, denn wir haben mit den angriffslustigen Krias auf Snaefellsness schon genug Erfahrungen gemacht. Hier attackieren sie uns nicht erst nach dem Verlassen des Autos sondern sogar unablässig das Auto selbst, was aber auch nicht wirklich verwundert, denn wir sehen rechts und links der Strasse ein Nest mit brütenden Vögeln neben dem anderen...

Gegen 20h sind wir wieder zurück im Hotel und geniessen ein hervorragendes Abendessen im hoteleigenen Restaurant.

Freitag, 29.06.2007 - Tag 4

Grundarfjördur, sonnig, klar, windstill

Vor unserem Hotelfenster taucht überraschend eine Robbe auf und gesellt sich zu den gierigen Möwen, die vor der Fischfabrik auf der Lauer liegen. Wir beobachten sie eine Weile, bis sie wieder in Richtung offenes Meer schwimmt.

Unter anhaltendem lauten Tuten fährt die „Columbus“  von Hapag Lloyd-Kreuzfahrten in den Hafen von Grundarfjördur ein und entlässt eine Welle von alten, gelangweilten Leuten in die Stadt.

Wir starten unsere heutige Tour mit einem weiteren Blick auf die Berserkjahraun.

Weiter geht es entlang der Nordküste von Snaefellsness bis nach Eriksstadir im Haukadalur, der vermuteten Heimat von Erik dem Roten (dem ersten Besiedler Grönlands), an der im Jahr 2000 ein Langhaus im alten Stil rekonstruiert wurde und wo wir von einem Wikinger begrüsst werden. Unsere Befürchtung beim ersten Anblick, in ein Gromi-Touri-Ding zu kommen, erweist sich als unbegründet. Die Rekonstruktion des kleinen Langhauses ist gut gemacht und deutlich als hypothetisch betitelt (Allerdings fallen die Gummisohlen des Wikingers auf, besonders auf den Fotos). Volker verwöhnt den Haushund.

Wir fahren dann weiter grob entlang des Breidarfjördur nach Norden

und machen einen kurzen Abstecher nach Reykholar, wo das Museum entgegen den angegebenen Öffnungszeiten leider geschlossen ist, obwohl wir es mehrfach versuchen. In Reykholar folgen wir einem im Führer beschriebenen und leidlich ausgeschilderten Pfad zu ein paar heißen Quellen (allerdings weniger beeindruckend) und durch ein Vogelgebiet, was dank der lustigen Vögel ganz nett ist und wir kommen sogar davon, ohne angekackt zu werden.

Wir fahren dann noch etwas weiter um die Halbinsel Reykjanesfjall herum um noch einmal einen schönen Blick über den Breidafjördur werfen zu können.

Danach fahren wir eine landschaftlich sehr schöne Schotterpiste nach Norden weiter, die uns über eine Hochebene auf die Strasse 61 führt.

Auf dieser geht es ein paar Kilometer nach Osten bevor wir wieder nach Norden in Richtung Djupavik abbiegen. Dort kommen wir nach einer guten Stunde Schotterpiste an, die allerdings deutlich besser ist als in allen Reiseführern beschrieben.

Der erste Anblick der kleinen Siedlung Djupavik mit der Ruine der Fischfabrik unter dem großen Wasserfall ist sehr beeindruckend.

Das Hotel ist in dem ehemaligen Schlafhaus der Arbeiterinnen der Fischfabrik und sehr urig, da möglichst viel Originalsubstanz erhalten wurde.

Im Fjord sieht man noch die Reste des ehemaligen Anlegestegs der Fischfabrik.

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